Meiner Frau und mir ist es wichtig immer ehrlich zu sein. Auch wenn Ehrlichkeit schmerzt, ist es die Essenz aus denen Beziehungen wachsen. Das bedeutet für mich, für sie genauso, in jeglicher Beziehung (Liebe, Freundschaft und Familie). Jede Wunde heilt. Man ist erwachsen genug um zu reden, zu erklären und sich zu erklären.
Kleine Erklärung: Meine Frau ist in anderen Sex interessiert als ich. Allerdings sagen wir nicht immer sofort Nein. Probieren geht über studieren - das ist Fakt. Wir leben nicht nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht".
Man muss auch ehrlich zu sich selber sein. Das beginnt bei der Frage "Was will ich wirklich?" über "Was brauche ich unbedingt?“ bis hinzu" Woraus kann ich verzichten, auch wenn es schmerzt?". Wahrheit tut immer weh, weshalb der Mensch an sich lieber lügt und sich selbst belügt. Am Schluss sind Lügen schmerzhafter. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ich weiß, es sind Sprichwörter, aber hinter jedem Wort steckt immer Wahrheit.
Die Frage sollte nicht heißen "Soll ich mich outen?" oder "Wie reagieren Freunde?", sondern "Wenn ich mich oute, wie oute ich mich?"
Man sollte sich outen. Auf jeden Fall. Denn der aufbauende Seelische Schmerz wird irgend wann zur tiefen Depression und dann ist man krank. Das Leben macht keinen Spaß mehr, man funktioniert nur noch und lebt nicht mehr.
Ich mache mir keine Gedanken mehr um Andere (nicht weil ich absoluter Egoist sein könnte), denn ich kann andere nicht ändern (ich will es auch nicht). Wir sehen es so: wahre Freunden ist es egal, wie Deine Sexualität ist, was Du liebst oder was Du machst, Du bis weiterhin ein geliebter und gemochter Mensch. Der Geist ist frei.
Als kleine Gedankenstütze gedacht: beste Freunde begehen Sachbeschädigung, begehen Raub und Diebstahl. Es ist verboten und wird doch gemacht. Solange ich Niemandem schade, ist mein Gewissen rein.
Macht euch keine zu große Gedanken. Wahre Freunde werden reden und verstehen und dich nicht deshalb verachten. Und Aalle Anderen sind keine Freunde. Ich habe nur 2 Freunde. Meine Frau hat 3 Freundinnen. Und was soll ich sagen, wir Alle kennen unsere Sexualitäten und Fantasien.
Wichtig für uns ist immer, dass wir nichts verurteilen oder negativ beurteilen. Das ist Freiheit für andere und auch für mich/uns.
Dies ist natürlich keine Lösung. Aber wenn es Dir auf der Seele brennt, dann ist die Depression nicht mehr weit. Alles das, was jemand durchmacht in selben Situationen habe ich auch durch. Ich bin nicht in der Depression 'aufgegangen', sondern habe irgendwann mir gedacht, dass es scheißegal ist was andere denken. Gehen sie, sind sie weg. Andersherum ist schöner, aber nicht das Wahre. Deshalb habe ich mich nach und nach geoutet. Geblieben sind dann wie gesagt 2 Freunde. Ein Teil meiner "Familie" missachtet mich, meine Mutter, meine trans-Schwester stehen zu mir.
Frei nach dem Motto, Sohn bleibt Sohn, Bruder bleibt Bruder. Und glaubt mir, wenn sich dann eure Freunde öffnen, kommen andere "Abgründe" zum Vorschein - ob es NS/KV/Vomit ist, Alt/Jung, extrem jung und so weiter. Für Viele etwas Abscheuliches, für Andere das Geiste was man erleben kann.
Jedem das Seine. Frieden, Freiheit und Freude bauen nicht auf Vorschriften, Ordnungen und Gesetze der Sitte, Gesellschaft oder des Sozialen auf.
Wie gesagt, egal wie du es machst, es wird für alle Beteiligten erstmal schmerzhaft. Vergewissern Dich nur, dass Du derjenige sein solltest, der am Ende mit seinem Gewissen im Reinen ist. Alles andere wird mit der Zeit (klingt doof, ist aber wahr) besser. Du wirst am Ende der Glückliche sein. Vielleicht nicht mehr mit allen Freunden und Familienmitglied, aber mit den Wenigen, die Dich trotzdem noch mögen und lieben, wird es umso schöner. Qualität anstatt Quantität!
Nebeneffekt ist auch, dass man die Sicht auf den Menschen ändert, dafür offener für Menschen wird. Unabhängig von Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Sexualität, groß, klein, dick, dünn...
Vielleicht helfen meine Worte oder nicht. Wichtiges wurde oben schon beschrieben. Mein Schlußsatz stammt aus einem Lied, ist aber so wichtig die metaphorisch Kraft zu benennen. Lass Sie mal durch Dein Gehirn wandern. Vielleicht wirst Du dann etwas mutiger.
"Das Paradis ist kein Ort, sondern ein Zustand."
LG